Im Jahr 2012 erlebten wir ein ereignisreiches Jahr. In unseren beiden Kernbereichen Pädagogik und Infrastruktur hat sich sehr viel getan.
12 Volontäre haben vor Ort mitgeholfen, die von uns unterstützten Kinder und Jugendlichen motorisch und geistig zu fördern. Schulische Unterstützung, kreative Tätigkeiten, Sport, Zeltlager und weiteres mehr.
Das Haus 4 in Zabrani wurde renoviert und erweitert. Neue Badezimmer, Zentralheizung, Fenster und eine Kleiderkammer wurden eingebaut. Auch der Innenhof wurde neu gestaltet und zusammen mit den Kindern die Wände bemalt.
Eine wichtige Änderungen für die Zukunft: Wir haben entschieden anstelle des Kinderheimes (im jetzt neu renovierten Haus) eine Kita zu eröffnen. Neben der Unterstützung der Kinderheime eine ideale Ergänzung, präventiv tätig zu werden. Kinder aus unterstützten Familien kommen nach der Schule oder nach dem Kindergarten in die Kita. Sie erhalten Mahlzeiten, Betreuung bei den Hausaufgaben und bei den Aktivitäten. Nebenbei wollen wir die Familien der Kita-Kinder pädagogisch betreuen, mit Nahrung, Hygienematerial, Kleidern, etc. versorgen und kleinere Reparaturen bei den Häusern vornehmen. Damit wir das auch umsetzen können, unterstützt uns die Stiftung NAK Humanitas bei diesem grossen Vorhaben.
Der Beginn der Zusammenarbeit mit NAK Humanitas, der gemeinnützigen Stiftung der Neuapostolischen Kirche, ist eine weitere wunderbare Errungenschaft im 2012. Denn erst durch diese Unterstützung wurde es uns möglich, den Umbau des Kinderhauses zu finanzieren, zwei Fahrzeuge für den Kindertransport zu beschaffen und nun die Kita in Zabrani aufzubauen. Doch es ist nicht nur eine einseitige Zusammenarbeit – wir können unser Fachwissen in Moldawien einbringen, denn dort baut die Stiftung NAK Humanitas eine Kindertagesstätte für bis zu 100 Kinder
Von Juli bis November 2011 ist unser Präsident vermehrt in Rumänien tätig. Es zeichnet sich ab, das dies auch in Zukunft so sein wird. Ein ausführlicher Bericht darüber findet sich in der Broschüre 2012. Monika Tarnutzer startet ihren ersten Aufenthalt und ist begeistert.
Auch der bauliche Unterhalt fordert "seine Opfer" - es werden Betten ersetzt, neue Fliesen gelegt und neu gestrichen. Nächstes Jahr wird ein grösserer Umbau fällig, die Abklärungen laufen schon.
Das Projekt "Zahnfreundlich" läuft gut, auch hier gibt es Fortschritte zu vermelden.
Und ganz wichtig - dieses Jahr feiern wir unser 20jähriges Jubiläum! - aus diesem Anlass findet im Mai und im Dezember eine Standaktion statt, wo wir nebst Kaffee, Kuchen, alkoholfreien Getränken auch Bastelwerke unserer Kinder verkaufen. Mit vielen Passanten konnten wir gute Gespräche führen.
Das Projekt Budesti, das wir im 2008 mit Katharina Sidler und Louis Küffer weitergeführt haben, entwickelt sich weiter und wird weiterhin als sinnvoll erachtet. Camilia Schwimmer (dortige Initiantin und Leiterin) wird sehr geschätzt und als sehr vertrauenswürdig und zuverlässig eingeschätzt. Trotzdem wurde der Beschluss gefasst, dieses Projekt nicht mehr zu unterstützen. Um das Projekt weiterführen zu können, müssten wir uns vor Ort einbringen können, was uns nebst den Projekten in Santana und Zabrani nicht möglich ist (Entfernung / Mittel / Zeit).
Für das kommende Jubiläum im 2011 planen wir zwei Standaktionen.
Das Zahnprophylaxe-Projekthat sich weiter ausgeweitet und etabliert sich gut. Wir haben beschlossen, die Stiftung Zahnfreundlich mit weiteren 5000 SFr zu unterstützen, mit der Annahme, dass die Stiftung ab nächstem Jahr von der EU unterstützt wird.
In den SOS Grossfamilien leben zurzeit 145 Kinder und Jugendliche. In Santana sind es 8 Grossfamilien und in Zabrani deren drei.
Neu definieren wir drei Kernaufgaben, auf die wir uns konzentrieren wollen: Pädagogische Förderung, Infrastrukturelle Unterstützung und Zahnprophylaxe-Projekt.
Infrastruktur: Für Haus 4 in Zabrani wurden 10 Betten bezahlt. Für alle 11 Grossfamilien wurde Geld für Saatgut gespendet.
Projekt Budesti: Camilia Schwimmer hat im letzten Jahr ein kleines Projekt aufgebaut. Es umfasst ca. 80 Kinder, denen an Nachmittagen Hausaufgabenhilfe sowie verschiedene Aktivitäten geboten werden. Dies findet in Räumlichkeiten der vor Ort ansässigen Schule statt. Diese werden gratis zur Verfügung gestellt. Das Projekt hat für uns nun gute Formen angenommen, so dass wir letztes Jahr 1000 Euro für Schreibutensilien, Hefte, etc. gespendet haben. Unser Wunsch: ein nachhaltiges Projekt sowie Behörden, die das Projekt unterstützen.
Für das Haus 1 laufen Renovationsvorbereitungen, viele Offerten wurden eingeholt und die zwei besten wurden ausgewählt, eine für die Zentralheizung und eine andere für Türen und Fenster. Haus 2-3 kann SOS Copii vorläufig behalten (ca. 5 Jahre), obwohl es voraussichtlich an den ehemaligen Eigentümer zurückgegeben werden muss. Im Haus 4 wurde das neue Bad eingerichtet, was gut gemacht wurde.
Dietmar Buchholzer wird das Schwimmprojekt dieses Jahr weiterführen.
Projekt Zahnfreundlich: In Rumänien ist die Stiftung Zahnfreundlich seit 2006 tätig. Seit damals besteht die Zusammenarbeit mit Frau Carmen Maxa. Wir erfahren von Esther Martinet, wie zeitaufwendig es oftmals ist, alle notwendigen Papiere zu organisieren. Das Logo von Zahnfreundlich soll eingeführt werden sowie auch Salz soll fluoridiert werden. Letzteres wird teils gemacht, jenes Salz wird jedoch viel zu teuer verkauft, so dass es sich viele nicht leisten können. Zahnfreundlich will zur Verbilligung des fluoridierten Salzes den rumänischen Staat miteinbeziehen. 1250 Schüler wurden bis anhin erreicht. Bis im nächsten Schuljahr 2010/11 sollen 87 Schulen und ca. 2175 SchülerInnen in das Projekt einbezogen sein! In Santana sind die SchülerInnen schon bis und mit der fünften Schulstufe involviert! Für das neue Schuljahr sind 11500 Euro notwendig, um das Projekt wie geplant auszuweiten. Einen sehr grossen Betrag kann die Stiftung Zahnfreundlich selber aufbringen (stammt aus dem Überschuss der Signet-Einnahmen sowie von Sponsoren). 5000 SFR fehlen noch. Wir haben einstimmig beschlossen, dass wir dieses Projekt weiterhin unterstützen wollen und 5000 SFr beisteuern. Für die langfristige Finanzierung wird die Stiftung Zahnfreundlich grosse Geldgeber um Hilfe bitten: Finanzressourcen von der EU, Kurz-Partnerschaften mit der Schweizer Regierung (OSEC, SECO) sowie weiterhin mit Sponsoren der Industrie zusammenarbeiten. Zahnpasta und Zahnbürsten wurden von der Zahnhygiene-Industire bisher gesponsert. Langfristiges Ziel der Stiftung: Bis 2018 den ganzen Kanton Arad erfassen. Dazu sind 1Mio Euro notwendig. Die Chancen stehen gut, das Geld von der EU und der Schweiz zu erhalten.
Der letzte Hilfsgütertransport findet statt - bisher konnten wir immer gratis zuladen, diese Möglichkeit wird es in der nächsten Zeit nicht mehr geben. Der Transport ist sehr teuer, das Geld soll sinnvoller direkt vor Ort eingesetzt werden.
Im Dezember 2008 ist unser Präsident und "Gründervater" Werner Knöpfli gestorben. Er war von der ersten Stunde an dabei, als wir im 1991 unseren Verein Kinderhilfe
Rumänien gegründet haben. Als langjähriger Präsident hat er bis zuletzt mit grossem Engagement und viel Freude, immer neue Ideen einbringend, gewirkt. Bei jeder sich ihm bietenden Gelegenheit warb er für die finanzielle Unterstützung unseres Vereines. Er verdutzte dabei oft die Leute mit der Äusserung, dass er 120 Kinder habe: Dies ist in etwa die Anzahl Kinder in den von uns unterstützten Grossfamilien. In unserer Broschüre von 2009 haben wir ihn mit einem ausführlichen Foto-Bericht geehrt und seiner gedacht.
Sein Nachfolger wird Renato Corfù.
Infrastruktur und Projekt Zahnfreundlich halten uns wie immer in Atem.
Im Sommer 2008 besucht eine Gruppe von rumänischen Kindern und Jugendlichen unter der Leitung von Isabelle Huguenin die Schweiz, an einem Tag besuchen sie auch Basel und tragen rumänische Volkslieder vor.